Die Liste der Formel-1-Konstrukteure führt alle Konstrukteure auf, deren Autos an Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft (bis 1980: Automobil-Weltmeisterschaft) durch den Einsatz von Werks- oder Kundenteams teilgenommen haben oder zu diesen gemeldet waren. Nicht erfasst sind Konstrukteure, deren Autos ausschließlich an Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus beteiligt waren. Der Begriff des Konstrukteurs orientiert sich an dem des Constructors nach den Formula One Sporting Regulations der FIA. Demnach muss ein Konstrukteur die sogenannten listed parts, derzeit die Überlebenszelle, die vordere Crash-Struktur, die Überroll-Struktur und das Bodywork samt Flügeln, selbst designen. Dabei genügt es, das geistige Eigentum zu besitzen, die Produktion einzelner Teile kann ausgelagert werden.
Hintergrund
Aktuell nehmen zehn Konstrukteure an der Formel-1-Weltmeisterschaft teil. Diese sind in der Liste grau hervorgehoben. Einzig Ferrari, McLaren und Williams erlebten seit ihrem Bestehen eine jahrzehntelange Historie ohne Namenswechsel. Ferrari nahm dabei seit 1950 ununterbrochen an allen Saisons teil, McLaren seit 1966 und Williams seit 1978. Die meisten Konstrukteure haben heute ihren operativen Sitz in Großbritannien.
1952 und 1953 wurde die damalige Automobil-Weltmeisterschaft übergangsweise mit Rennwagen der Formel 2 ausgetragen, da nach dem Formel-1-Reglement nicht genügend Starter angetreten wären. Diese Rennen werden daher komplett in der Formel-1-Statistik berücksichtigt.
Abgrenzung der Begriffe Konstrukteur und Team
Bis zur Saison 1981 war in der Formel 1 der Einsatz von Kundenautos erlaubt, das heißt private Rennteams konnten sich Chassis von Konstrukteuren einkaufen und mit diesen an den Rennen teilnehmen. Im englischsprachigen Raum wurde diese Situation durch die Unterscheidung von constructors (Konstrukteure) und entrants (Teams) beschrieben. Die Konstrukteure unterhielten in den meisten Fällen auch eigene Werksteams, eine Ausnahme als reiner Chassishersteller ohne eigenes Formel-1-Team bildet beispielsweise Dallara. Durch die erlaubten Kundenautos traten zwischen 1950 und 1980 eine Vielzahl von Konstrukteuren und privater Teams zu den Grands Prix an, sodass vor allem in den 1970er und 1980er Jahren Vorqualifikationen ausgetragen werden mussten, da die Anzahl der Meldungen die der Startplätze im Rennen überstieg.
Diese Liste umfasst alle Konstrukteure, die Autos entwickelt haben, die bei Grand Prix im Rahmen der Formel-1-Weltmeisterschaft eingesetzt wurden. Unabhängig davon, ob der Einsatz durch Werks- oder Kundenteams erfolgte. Seit 1981 können die Begriffe bis auf wenige Ausnahmen synonym verwendet werden, da jedes Team laut Reglement sein eigenes Chassis konstruieren muss. Auch in der modernen Formel 1 gab es jedoch vereinzelte Einsätze von Kundenautos. Satellitenteams wie Super Aguri von 2006 bis 2008 (Chassis von Honda) oder Toro Rosso von 2007 bis 2009 (Chassis von Red Bull Racing) wurden trotzdem als eigenständige Konstrukteure akzeptiert. Seitens der FIA wurde argumentiert, dass durch die von den Teams selbst weiterentwickelten Chassis genügend geistiges Eigentum entstanden sei.
Liste der Formel-1-Konstrukteure mit GP-Teilnahme
Erläuterungen zu den einzelnen Spalten:
- Die Spalte „Konstrukteur“ führt den Kurznamen des Konstrukteurs auf. In Klammern sind gegebenenfalls mögliche Alternativbezeichnungen genannt, unter denen der Konstrukteur in Teilzeiträumen antrat oder bekannt war. Die Flagge steht für das Land, mit dessen Lizenz der Konstrukteur antritt. Das muss nicht identisch sein mit dem Land, in dem der Konstrukteur seinen operativen Sitz hat.
- In der Spalte „Zeitraum“ werden die Saisons aufgeführt, in denen der Konstrukteur mit Werks- oder Kundenteams an einzelnen oder allen Weltmeisterschaftsläufen teilnahm. Die Teilnahme an Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus, die bis 1983 ausgetragen wurden, wird nicht erfasst.
- Die Spalte „Siege“ gibt die Gesamtzahl der Siege wieder, die ein Konstrukteur bei Formel-1-Weltmeisterschaftsläufen erzielt hat. Die Siege von Werks- und Kundenteams werden addiert. Generell sind Siege von Kundenteams selten. Nur Chassis von Matra (9), Lotus (5), Cooper (4), March und Ferrari (jeweils 1) erzielten Siege durch Kundenteams.
- Die Spalte „Beste Position Konstrukteurs-WM“ gibt die höchste Positionierung eines Konstrukteurs in der seit 1958 vergebenen Konstrukteursweltmeisterschaft wieder. Die Erfolge einzelner Konstrukteure bis 1958 bleiben außer Betracht.
- In der Spalte „Anmerkungen“ finden sich Erläuterungen zu Besonderheiten, wie z. B. zu Eigentümerwechseln und zu historischen Zusammenhängen.
Aktuelle Konstrukteure, die an der Formel-1-Weltmeisterschaft 2025 teilnehmen, sind grau unterlegt.
Datenstand: Großer Preis von Australien 2025
Gemeldete Konstrukteure ohne GP-Teilnahme
Einzelne Konstrukteure waren für ein Rennen oder eine ganze Saison gemeldet, traten aber aus verschiedenen Gründen zu keinem Rennwochenende an. Nähere Erläuterungen hierzu sind den Anmerkungen zu entnehmen. Konstrukteure, die lediglich die Qualifikation verpassten oder aus anderen Gründen nicht zum Rennen starteten, aber am Rennwochenende antraten, sind hingegen in der Hauptliste aufgeführt.
Konstrukteure beim Indianapolis 500 von 1950 bis 1960
Von 1950 bis 1960 zählte das Indianapolis 500 offiziell zur Automobil-Weltmeisterschaft, auch wenn dort nicht mit Formel-1-Rennwagen gefahren wurde. Nachstehend sind diejenigen Konstrukteure aufgelistet, die sich beim Indianapolis 500 von 1950 bis 1960 für das Rennen qualifiziert und daran teilgenommen haben. Es kam in dieser Zeit kaum zu Auftritten europäischer und amerikanischer Konstruktionen auf dem jeweils anderen Kontinent. Nur zwei europäische Konstrukteure starteten in dieser Zeit zu Rennen in Indianapolis: Werkseitig eingesetzte Ferrari (1952) und privat eingesetzte Maserati (1950 und 1951). Nur einmal, 1959 beim USA-GP in Sebring, wurde mit einem Kurtis Kraft außerdem auch ein nicht für die Formel 1 konzipierter Rennwagen (Midget-Car) eines US-amerikanischen Konstrukteurs bei einem regulären Grand Prix im Rahmen der Formel 1 eingesetzt (siehe Hauptliste).
Viele weitere Konstrukteure scheiterten an der Qualifikation für das Indianapolis 500. 1957 schied ein privat eingesetzter Vorkriegs-Mercedes W 154 in der Qualifikation aus, Anfang der 1950er-Jahre wurden erfolglos mehrere Alfa Romeo-Rennwagen eingesetzt.
Formel-2-Autos in der Formel 1
Beim Deutschland-GP wurden in den Jahren 1957–1958, 1966–1967 und 1969 Starter mit Formel-2-Autos zugelassen, um das Feld auf der langen Nürburgring-Nordschleife aufzufüllen. Die Fahrer waren nicht punktberechtigt, wurden aber im offiziellen Rennergebnis geführt. In den meisten Fällen (u. a. Lotus, Brabham oder Ferrari) nahm der Konstrukteur gleichzeitig mit Formel-1-Autos an dem Rennen oder der Saison teil. Diese Einsätze sind ohnehin in der Hauptliste bedacht und daher an dieser Stelle nicht aufgeführt. Es gab nur einen Konstrukteur, der ausschließlich mit Formel-2-Autos an einem Formel-1-Rennen teilgenommen hat: Protos beim Deutschland-GP 1967. BMW, Matra, Porsche und Tecno starteten später auch mit eigenen Formel-1-Konstruktionen in der Weltmeisterschaft.
Siehe auch
- Formel-1-Statistik, Hauptseite zur Formel-1-Statistik und Startpunkt zu detaillierteren Seiten:
- Liste der Formel-1-Weltmeister
- Liste der Grand-Prix-Sieger der Formel 1
- Liste der Pole-Setter der Formel 1
- Liste der Grand-Prix-Teilnehmer der Formel 1
- Liste der Formel-1-Rennfahrer
- Liste der Formel-1-Rennstrecken
- Liste der Formel-1-Werbetrophäen-Gewinner
Einzelnachweise




